Alltagsintegrierte Sprachförderung

Sprache ist das wichtigste Kommunikationsmittel des Menschen. Der Spracherwerb beginnt gleich nach der Geburt und bleibt als Entwicklungsaufgabe ein Leben lang bestehen. Die Hauptentwicklungsphase des Spracherwerbs ist in den ersten fünf Lebensjahren. In dieser Zeit ist das Kind abhängig von seinen erwachsenen Vorbildern (Eltern, Erzieher, etc.) Deshalb ist es so wichtig, in den ersten Jahren Ihres Kindes ein besonderes Augenmerk auf die Sprachförderung zu legen. Bevor ein Kind die ersten Wörter spricht, lernt es durch den Klang und die ersten Wörter des Erwachsenen. Kinder eignen sich Ihre Sprache durch beobachten, zuhören und nachahmen an. Wichtig hierbei ist, dass Sie keinen Druck machen, denn jedes Kind hat sein eigenes Tempo und sollte ernst genommen werden.

Wichtig ist das Sie mit Ihren Kindern sprechen – egal wie alt Ihr Kind ist, ob es selbst schon Laute von sich gibt oder sprechen kann.

Was genau bedeutet alltagsintegrierte Sprachförderung?

Es bedeutet, dass jede Art einer Tätigkeit im Alltag sprachlich begleitet wird. Um die Sprachförderung umzusetzen, ist es wichtig, mit dem Kind auf Augenhöhe zu sprechen und es wert zu schätzen. Das Kind wird dadurch angeregt, mehr zu sprechen und seine Sprache zu üben. Nur durch Sprache findet Integration statt und hilft dem Kind, sich auszudrücken.

Integration bedeutet, dass sich das Kind selbst mitteilen kann und sich als Teil der Gemeinschaft fühlt.

Wie fördern wir in der Kita alltagsintegrierte Sprache?

Für uns in der Kita heißt es, alles sprachlich zu begleiten und das Kind als einen gleichberechtigten Gesprächspartner zu sehen. Dies beginnt schon beim Ankommen und Begrüßen der Kinder, mit den Worten „Wie geht es dir?“ oder „Wie war dein Tag?" – so schaffen wir Sprechsituationen für die Kinder. Durch Fragestellungen werden die Kinder motiviert und aufgefordert zu sprechen. Somit werden bewusst offene Sprechsituationen geschaffen. Selbst Prozesse, wie Händewaschen, Wickeln, Anziehen, Ausziehen, Situationen am Essenstisch werden von uns Erziehern*innen sprachlich begleitet, wie zum Beispiel „Wir ziehen deine Schuhe aus“, „wir waschen die Hände mit Seife“, „möchtest du noch etwas Reis haben?“. Durch das Gehörte und die Wiederholungen lernen die Kinder, die Wörter zu verfestigen.

In unserer täglichen Arbeit führen wir Rituale, Projekte oder Angebote durch, wo die alltägliche Sprache weiterhin gefördert wird. Dazu gehört der Morgenkreis mit Erzählungen, Reimen, Bewegungsspielen, Liedern und Gedichten.

Wir gehen dabei auf jedes Kind individuell ein und knüpfen an seine Sprachbedürfnisse an. Dadurch wird das Kind in seinen individuellen Bedürfnissen gestärkt und kann Selbstbewusstsein erlangen. Da wir eine Vorbildfunktion haben, achten wir darauf, in vollen Sätzen laut und deutlich zu sprechen, damit das Kind uns versteht. Wir setzen Mimik und Gestik gezielt ein, um die Sprache zu verdeutlichen.  

Tipps für Zuhause, um Sprache zu fördern:

Um die Sprache des Kindes anzuregen, ist es wichtig, Erzählsituationen zu schaffen. Dabei sollte das Interessen des Kindes aufgegriffen werden, weil das Kind dadurch motiviert wird, zu sprechen. Man sollte dem Kind Aufmerksamkeit schenken, aktiv zuhören, mit ihm auf Augenhöhe sprechen und es ausreden lassen. Dies sind wichtige Aspekte, damit das Kind sich ernst genommen fühlt und sich traut zu sprechen.

Erzählsituationen im Alltag können zum Beispiel beim Spaziergang, Einkaufen, Kochen, Vorlesen, Singen oder Spielen geschehen.
Man könnte zum Beispiel den Kindern abends als Ritual ein Buch vorlesen, um das Interesse an die Sprache zu verbinden.
Falls Sie an verschiedenen Büchern interessiert sind, können Sie einen Büchereiausweis in der Stadt Bücherei beantragen.

 
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